von Dr. Winfried Wolf
Wilhelmshorst, den 8. August 2019
Liebe Erstunterzeichnerin der Kampagne „Lenk in Stuttgart“,
lieber Erstunterzeichner dieser Kampagne,
wenn Sie seit Januar 2019 die Website www.lenk-in-stuttgart.de nicht besucht haben, wenn Sie Berichte über die Kampagne, die u.a. in der „Süddeutschen Zeitung“, im „Südkurier“, in „Kontext“, in der „Taz“ oder in „akzent“ (dem „Magazin für Bodensee-Oberschwaben“) erschienen sind, nicht gelesen haben, oder TV-Berichte, die es u.a. im swr gab, nicht gesehen haben, dann haben Sie jetzt ein gutes halbes Jahr nichts von unserer Kampagne für ein Kunstwerk von Peter Lenk zum Thema Stuttgart 21 wahrgenommen.
Ich habe Sie mit Zwischenberichten verschont – teilweise, weil ich kaum dafür Zeit fand, teilweise aber auch, weil ich weiß, wie lästig oft E-Mail-Rundschreiben sind.
Doch heute – am Ende meiner Sommerpause (der Schulferien in Brandenburg) und noch inmitten der Sommerzeit in vielen anderen Bundesländern – will ich mich doch an Sie wenden.
Schließlich ist die Botschaft, die ich überbringe, eine hoch erfreuliche: Seit wenigen Tagen haben wir die 50.000-Euro-Schranke in unserer Kampagne für die Lenk-Skulptur zu Stuttgart 21 geknackt. Das ist für eine Kampagne, die Mitte Januar begonnen wurde, also für einen Zeitraum von sechseinhalb Monaten, ein sehr gutes Ergebnis. Im Juli hat die Stiftung Ethecon in Ergänzung unserer Kampagne und als Teil der Gesamtkampagne eine zusätzliche Geldsammlung für das Projekt im Rahmen derjenigen, die sich im Umfeld dieser Stiftung befinden, gestartet; hier wurden bislang weitere gut 5000 Euro gesammelt. Insgesamt werden wir damit bis Mitte August rund 60.000 Euro an Spenden erhalten haben.
Das Spektrum der bislang rund 400 Spenderinnen und Spender (deren Namen auf einer Tafel vor dem Kunstwerk festgehalten werden werden) ist ein ausgesprochen breites. Auch wenn es dabei natürlich die beiden Schwerpunkte „Stuttgart & Umland“ und „Raum Bodensee“ gibt, so stammt doch gleichzeitig rund ein Viertel der Spendensumme aus dem übrigen Bundesgebiet. Das ist ganz ausgezeichnet. Sinn und Zweck der Arbeit von Peter Lenk und unserer Kampagne ist es ja auch, die Kenntnis über den anhaltenden Widerstand gegen das zerstörerische Projekt Stuttgart 21 wieder in einer größeren Öffentlichkeit auszubreiten.
Wir liegen auch perfekt im Zeitplan mit unserer Kampagne. Dieser Zeitplan lautet: Bis Ende 2019 sollen die 100.000 Euro zur Finanzierung des Projekts zusammen sein; im Frühjahr 2020 wird die Skulptur erstellt sein.
Im Rahmen der Spendenkampagne wurden bislang – als Dankeschön an diejenigen, die 100 Euro und mehr spendeten – mehr als 170 Bücher versandt (überwiegend der Band „Peter Lenk – Skulpturen. Bilder – Briefe – Kommentare“ und gut zwei Dutzend Mal das Buch „Winfried Wolf, abgrundtief + bodenlos. Stuttgart21, sein absehbares Scheitern und die Kultur des Widerstands“).
Wie es nun weiter geht? Nun, Peter Lenk und wir drängen weiter darauf, dass die Stadt Stuttgart uns einen Platz im öffentlichen Raum benennt, wo das Werk aufgestellt werden kann – gegebenenfalls zunächst auf Zeit und Probe, auf dass sich die Menschen in Stuttgart und die in Stuttgart Verantwortlichen selbst ein Bild von der Arbeit machen können. Wir gehen davon aus, dass eine gemeinsame Lösung gefunden wird. Wie Peter Lenk mehrfach betont hat, wird das Kunstwerk in jedem Fall an einem öffentlichen Platz aufgestellt werde (Lenk gegenüber der „Stuttgarter Zeitung“ in der Ausgabe vom 16. April 2019: „Wenn es in Stuttgart nicht klappt, kommt das S-21-Denkmal eben an den Bodensee“ Dafür, so der Künstler, lägen bereits mehrere Angebote vor).
Die Deutsche Bahn hat übrigens abgewunken, das Denkmal im Bahnhofsbereich aufzustellen. Die interessante Begründung lautete: „Wir bauen hier auf einer Briefmarke“ (Nach: Stuttgarter Zeitung vom 16. April 2019). Diese Aussage passt gut zu der Tatsache, dass mit Stuttgart 21 die Kapazität des Stuttgarter Bahnhofs von derzeit 16 Gleisen im Kopfbahnhof auf acht Gleise im Untergrund- Durchgangsbahnhof reduziert werden soll. Weswegen der zukünftige Integrale Taktfahrplan („Deutschland-Takt“) im S21-Tiefbahnhof nicht gefahren werden kann. Die S21-Bauherren gehen aktuell davon aus, noch gut sechs Jahre Bauzeit vor sich zu haben (realistisch sind zehn Jahre).
Wir haben noch ein gutes halbes Jahr vor uns, in dem die Kampagne zu Ende geführt wird. Peter Lenk will im ersten Halbjahr 2020 sein Werk vollendet haben.
Ich würde mich freuen, wenn Sie Peter Lenk und unsere Kampagne weiter unterstützen.
Ich bitte Sie darum, für das Projekt zu werben.
Wir freuen uns natürlich auch, wenn Sie – gegebenenfalls nochmals – eine Spende überweisen.
Sollten Sie Ideen haben, wie das Projekt zusätzlich unterstützt werden kann – beispielsweise durch
neue Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner, die Sie uns vorschlagen – so lassen Sie mich dies – bitte – wissen.
Mit herzlichen Grüßen
Dr. Winfried Wolf
Regelmäßige aktuelle Infos zur Kampagne finden Sie unter: https://lenk-in-stuttgart.de/
PS: Ich habe die Namen aller Erstunterzeichner und Erstunterzeichnerinnen in bcc gesetzt, da Sie Ihre E-Mail-Adresse möglicherweise auch nicht in diesem Kreis herumgereicht sehen wollen. Die Namen selbst allerdings sind natürlich öffentlich. Sie sind auf der Website zu finden. Siehe den Link oben.