Das LenkMal im Garten des Künstlers in Bodman
(Fotos: Doris Zilger und Bernd Spellenberg)




Presselinks
Newsletter Nr. 5 von Winfried Wolf zum Abbau des LenkMals aus Stuttgart (9.7.21)
Bericht der Stuttgarter Zeitung vom 27.6. über den Abtransport der Skulptur
Hier einige Leserbriefe in der Stuttgarter Zeitung vom 17.6.
Hier ein Kommentar im Südkurier vom 17.6. zum Abtransport des LenkMails
Hier ein Artikel der Stuttgarter Zeitung vom 16.6. zu den gescheiterten Verhandlungen zwischen Peter Lenk und dem Stuttgarter Oberbürgermeister über den Standort der Skulptur
Hier geht es zur Petition an den Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Peter Nopper:
„DAS KUNSTWERK „S21 – DAS DENKMAL“ VON PETER LENK SOLL IN STUTTGART BLEIBEN!‘
Hier ein Artikel der „Südwestpresse“ zur Frage, ob das „LenkMal“ in Stuttgart bleiben kann
Hier die Rede von Winfried Wolf auf der Stuttgarter Montagsdemo vom 29.3.21

Die Lenk-Skulptur „Schwäbischer Laokoon“ steht in Stuttgarts Zentrum – die Finanzierungskampagne geht weiter
„Lenk in Stuttgart“: 150.000 € erreicht
In der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober 2020, Montag auf Dienstag, wurde die von dem Bildhauer Peter Lenk geschaffene Skulptur „Schwäbischer Laokoon“ in der baden-württembergischen Landeshauptstadt und dort im Zentrum, vor dem Stadtpalais am Charlottenoplatz, montiert und aufgestellt. Es war eine enorme zusätzliche Arbeit, die viele Tonnen schwere, mehr als zehn Meter hohe Statue vom Bodensee nach Stuttgart zu bringen, diese vor Ort zusammenzufügen und aufzustellen. Eine Fotostrecke vom Aufbau des Denkmals und erste Impressionen vom Tag danach finden sich hier .

Damit konnte Peter Lenk einen vorläufigen Schlusspunkt zu einer Arbeit setzen, für die er sich rund zwei Jahre verausgabte. Es dürfte, neben der weltberühmten „Imperia“ in Konstanz, das zweitwichtigste Werk sein, das er geschaffen hat. Wobei wir hier natürlich nicht den Reaktionen – Entzücken, Kritik, Lob und Tadel, Empörung und Anerkennung –, die seine Arbeit in Stuttgart noch hervorrufen wird, vorgreifen wollen und können.

Die Arbeiten an der Skulptur begannen Ende 2018. Auch wenn die Hauptfigur, die nach Aussagen vieler an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten erinnert, sehr früh feststand, so entwickelten sich doch große Teile des Werks im Rahmen der Arbeit an demselben. So weisen viele der Figuren Ähnlichkeit auf mit Persönlichkeiten der Stadt Stuttgart und des Deutsche Bahn-Top-Managements. So auch die großen Relief-Tafeln, die auf den vier Flächen des schrägen Bahnhofsturms zu finden sind, unter anderem mit der Darstellung eines „abgesoffenen“ S21-Tiefbahnhofs, der von einer munteren Stuttgarter Stadtbevölkerung als Spaßbad genutzt wird, und die Darstellung der Polizeiaggression am „Schwarzen Donnerstag“, dem 30. September 2010.
Auch im letzten halben Jahr, in den bitteren Corona-Zeiten, setzte Peter Lenk die Arbeit an der Laokoon-Skulptur und zur Würdigung des Widerstands gegen das Monsterprojekt in der baden-württembergischen Landeshauptstadt weiter fort. Die Stadtverwaltung selbst gab erst Ende September ihre positive Entscheidung, dass das „LenkMal“ aufgestellt werden kann, bekannt.
Die Skulptur steht – Finanzierungskampagne läuft weiter
Die Kampagne zur Finanzierung des Projekts starteten wir im Januar 2019. 100.000 Euro, dann 110.000 Euro waren zunächst das Ziel der Sammlung. Inzwischen kamen Spenden in Höhe von knapp 134.000 Euro herein, die in dieser Höhe bislang an Peter Lenk überwiesen werden konnten.
Aktuell gehen wir davon aus, dass wir mehr als 150.000 Euro auftreiben müssen und diese Summe sammeln wollen.
Warum das? Zunächst sei betont, dass es bei diesen Geldern immer ausschließlich um die Materialkosten und die Fremdarbeitszeit – letzteres betrifft die Arbeitszeit derer, die bei dem Werk technische Hilfe leisteten – geht. Lenks Arbeit selbst ist damit nicht bezahlt; sie wäre auch kaum bezahlbar.
In den letzten 10 Wochen kamen neue – in dieser Höhe nicht zu erwartende – Kosten in einer Gesamthöhe von mehr als 30.000 Euro zusammen. Sie waren (und sind) vor allem erforderlich für die Finanzierung des Sockels der Skulptur, für den Transport vom Bodensee nach Stuttgart, Straßensperrung, und für das Aufstellen sowie den Abbau der Skulptur.
Natürlich sind Peter Lenk und wir von der Finanzkampagne „lenk-in-stuttgart.de“ den Verantwortlichen in Stuttgart, die sich in diesem Sinne für die Skulptur einsetzten, dafür dankbar, dass der „Schwäbische Laokoon“ tatsächlich – und so wie wir dies uns fast zwei Jahre lang nur erhoffen konnten! – in Stuttgart und hier an einem prominenten Platz aufgestellt werden konnte.
Betont sei allerdings: Obwohl rein formell die Skulptur jetzt Teil einer „Skulpturengalerie“ (zu dem u.a. auch die Statue des letzten württembergischen Königs gehört) ist, der vom Stadtpalais selbst, also seitens einer städtischen Einrichtung, präsentiert wird, musste Peter Lenk so gut wie alle oben aufgeführten Kosten (bislang zumindest) selbst tragen bzw. in größeren Teilen sogar vorstrecken.
Eigentlich wäre es Sache der (nicht wirklich armen) Stadt Stuttgart, zumindest die Kosten für den Transport, das Aufstellen und den Sockel selbst zu übernehmen. Darüber hinaus wäre es angemessen zu prüfen, inwieweit nicht ein angemessenes Honorar an den Bildhauer zu zahlen wäre. Letzten Endes, das wagen wir (auch aufgrund von Erfahrungen, die in einem Dutzend deutschen Städten, in denen Lenk´sche Kunstwerke stehen, gemacht wurden) vorherzusagen, wird die Skulptur ein neuer Attraktionspunkt in der Stadt sein und – spätestens nach dem Ende der Epidemie – auch viele Touristinnen und Touristen anlocken.
Zeitlich begrenzte Aufstellung
Die Skulptur „Schwäbischer Laokoon“ wird in der Zeit vom 27. Oktober 2020 bis zum 31. März 2021 an besagter Stelle stehen. Es handelt sich also offiziell um eine zeitlich begrenzte Aufstellung.
Was danach mit der Skulptur erfolgt, ist offen. Gegebenenfalls wird sie abgebaut und wieder an den Bodensee verbracht.
Wobei wir uns natürlich etwas ganz anderes erhoffen: dass für den „Schwäbischen Laokoon“ an anderer Stelle in der Stadt (oder am Ende dann wieder im Umfeld des Stadtpalais selbst) ein geeigneter Platz gefunden wird; dass diese Skulptur also in der Landeshauptstadt selbst verbleibt und immer auf´s Neue auf das Interesse vieler Menschen stößt. Wir können uns vorstellen, dass sich in diesem Sinn viele Menschen engagieren und ihren diesbezüglichen Wunsch gegenüber den Stadtoberen kundtun werden.
Führungen
Ganz neu ist: Ab sofort wird es Führungen zum LenkMal „Schwäbischer Laokoon“ geben. Bernd Spellenberg wird diese durchführen. Siehe hier.
Ergänzend gibt es Führungen zum Projekt Stuttgart 21 selbst, mit enger Anbindung an das LenkMal am Stadtpalais. Letztere verantwortet Doris Zilger: doris-zilger@t-online.de
(Bernd und Doris sind seit vielen Jahren im zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen Stuttgart 21 aktiv; sie haben die Finanzierungskampagne für die Lenk´sche Skulptur „Schwäbischer Laokoon“ in Stuttgart vor Ort mehr als ein Jahr lang mitgeführt bzw. durch ergänzende Initiativen begleitet).
Themen der Führungen zum LenkMal werden sein: – Intention des Künstlers – Betrachtung und Analyse des Werks – zur Person Peter Lenk selbst – die Herstellung der Skulptur – die Finanzierung des Projekts
Über Ihr Interesse am Projekt und über Ihre – weitere – Unterstützung für dasselbe freuen sich:
Für das Kampagnen-Team
Heino Berg und Winfried Wolf
Finanzkampagne – aktuelles Ziel: 150.000 Euro
Wir haben mit Stand 27.2. 2021 Spenden in Höhe von 149.000 Euro oder 99,3 % des Spendenziels erhalten. Bislang haben 1029 Personen, die nicht anonym bleiben wollen, gespendet. Insgesamt gab es incl. Mehrfachspenden 1.247 Einzahlungen. 149.000 Euro konnten bisher an Peter Lenk überwiesen werden. Weitere Spendeneingänge sollen Zusatzkosten abdecken.
Im Schnitt liegt der gespendete Betrag bei 135 Euro. Es gibt also viele kleinere Beträge, die gespendet werden. Das ist sehr gut. Das spricht dafür, dass es eine breite Basis für das Projekt gibt. Am Ende werden es etwa 1000 Personen sein, die das Kunstwerk namentlich finanziert haben. Tatsächlich sind es allerdings inzwischen mehr als 1000 Personen, die dies taten; da einige von ihnen anonym bleiben möchten.
Die Spenden verteilen sich regional wie folgt: 35Prozent der Personen, die Angaben zu ihrem Wohnort gemacht haben, kommen aus Stuttgart. 42 Prozent stammen aus Stuttgart und der Region (wobei wir hierfür einen Umkreis von rund 75 km wählten. Gemeint sind also die 38% direkt aus Stuttgart stammenden und weitere 4 % aus dem Umland). Weitere gut 25 Prozent der Spenderinnen und Spender stammen aus dem übrigen Baden-Württemberg-Gebiet. Wobei es hier wiederum eine interessante Untergruppe gibt: 10 Prozent der Spenden kommen aus dem Raum Konstanz bzw. dem badischen Teil der Bodensee-Region. Dort kennt man Lenk und seine Arbeiten besonders gut.
Damit kommen knapp zwei Drittel aller Spenden aus dem Bundesland Baden-Württemberg. Was dann auch heißt: Rund ein Drittel der Spenden kommt aus dem übrigen Bundesgebiet (alle Bundesländer außer Baden-Württemberg). Das ist für uns ein sehr wichtiger Indikator, zeigt er doch an, wie breit weiterhin die Unterstützung des Widerstands gegen Stuttgart 21 (und die Begeisterung für die Arbeiten von Peter Lenk) ist.
Spenden und Buchgeschenke
Jede und jeder, der oder die 75 Euro oder mehr spendet, erhält – wenn gewünscht – entweder den Bildband von Peter Lenk „Skulpturen – Bilder – Briefe – Kommentare“ (248 Seiten; Vierfarb-Druck) oder das Buch von Winfried Wolf „abgrundtief + bodenlos. Stuttgart 21, sein absehbares Scheitern und die Kultur des Widerstands“ (380 Seiten; Hardcover) – jeweils handsigniert von Peter Lenk bzw. von Winfried Wolf.
Wer 150 Euro und mehr spendet, kann beide Bücher – ebenfalls signiert – zugesandt bekommen. Bitte im letztgenannten Fall den Wunsch auf dem Überweisungsformular formulieren (Text: „Beide Bücher“).
472 Bücher gingen bisher an die entsprechenden Spenderinnen und Spender.
Tafel mit allen, die spendeten (und die erwähnt werden wollen)
Alle Spenderinnen und Spender, die dies wünschen, werden auf einer Tafel, die vor der Skulptur aufgestellt ist, namentlich aufgeführt werden.
Bislang sind dies 866 Personen. Wir haben dafür eine provisorische Tafel erstellen lassen. Siehe hier. „Provisorisch“ deshalb, weil wir erstens davon ausgehen, dass es noch eine Reihe Korrekturen bei den Namen geben wird. Zum anderen, weil wir alle Spenden, die bis Ende November 2020 eingehen, auf der endgültigen Tafel aufführen wollen.
Ganz wichtig:
Wir freuen uns, wenn für unsere Kampagne geworben und unter anderem auf die Website hingewiesen wird.
Allen Spenderinnen und Spendern sei hiermit ganz herzlich gedankt – nicht zuletzt seitens Peter Lenk.
Für das Kampagnenteam am 27.2. 2021:
Winfried Wolf und Heino Berg
Hier geht es zur endgültigen Namenstafel:
Veröffentlichungen
- Hier geht es zur Rede von Winfried Wolf auf der Stuttgarter Montagsdemo vom 21.12.20
- Hier ein SWR2-Gespräch mit Peter Lenk
- Lustiges zum LenkMal findet sich hier
- SWR-Sendung vom 27.11.20 zum 10. Jahrestag der S21-Schlichtung . Zu Beginn und am Ende werden Figuren vom „Schwäbischen Laokoon“ eingeblendet…..
- Presseschau zur Aufstellung des LenkMals in Stuttgart
- Radiobeitrag von Radio Dreyeckland 15 Minuten
Broziat-Transport Anlieferung und nächtliche Aufstellung
- SWR Fernsehen https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/stuttgart-skulptur-s21-stadtpalais-lenk-100.html
- Livestream vom Stadtpalais (4 Std) https://www.facebook.com/stadtpalaisstuttgart/videos/1008002529700220/
- Stadt https://www.stuttgart.de/service/aktuelle-meldungen/oktober-2020/temporaere-skulpturengalerie.php
- Stuttgarter Zeitung
Weitere Artikel
- Hier geht es zu einem swr-Filmbeitrag über die Aufstellung des LenkMals
- Hier eine weitere Fotostrecke vom Aufbau des Denkmals in der gestrigen Nacht
- Hier finden sich Fotoimpressionen vom „Schwäbischen Laokoon“ bei der Aufstellung
- Hier berichtet der „Südkurier“ vom 27.10. über die „neue Lenk-Skulptur zu S21 in Stuttgart“ und zeigt Bilder von den nächtlichen Aufstellungsarbeiten
- Hier die Rede von Winfried Wolf bei der Stuttgarter Montagsdemo vom 26.10. 20 zur erfolgreichen Aufstellung der Skulptur in der Nacht vom 26. zum 27.10. vor dem Stadtpalais. Hier geht es zum Videomitschnitt (ab Min. 17)
- Hier die dpa-Meldung vom 20.10. zur Aufstellung des LenkMals am Abend des 26.10. vor dem Stuttgarter Stadtpalais
- Hier die Rede von Winfried Wolf bei der Stuttgarter Montagsdemo vom 12.10.20
Hier hat die „Kontext„-Wochenzeitung diese Rede von W. Wolf dokumentiert
- Hier ein „Kontext„-Artikel vom 30.9. zur Aufstellung des „Schwäbischen Laokoon“ in Stuttgart
- Hier ein Artikel von Winfried Wolf in der Zeitschrift Ossietzky zur Aufstellung des LenkMals in Stuttgart
- Hier eine Rede von Winfried Wolf bei der Stuttgarter Montagsdemo vom 7. September 2020 zum Thema „Die „politische“ Bahn, das Politikum Stuttgart 21und das LenkMal“
Im Videomitschnitt ist die Rede hier zu sehen (ab 13. Minute).
- Hier ein Artikel von Eberhard Wein in der Stuttgarter Zeitung vom 28.8. 20: Kommt das Lenk-Denkmal nach Stuttgart?
„10 Jahre nach dem „Schwarzen Donnerstag“ hat der Satire-Bildhauer Peter Lenk sein Kunstwerk zu Stuttgart 21 fertig gestellt. Hat die Landeshauptstadt auch ein Plätzchen dafür?“
- Hier die Rede von Winfried Wolf am 29.6.20 bei der Montagsdemo gegen Stuttgart 21 und zum Endspurt der Kampagne „Lenk in Stuttgart“ .
Hier eine gekürzte Fassung der Rede in der Wochenzeitung „Kontext“
- Hier das mit Werken von Peter Lenk illustrierte Kontext-Interview vom 27.5.20 von Susanne Stiefel mit Edzard Reuter zum „politischen Betrug“ Stuttgart 21 und seine Unterstützung für das Denkmal von Peter Lenk .
Auszug: „Wird das der schwäbische S-21-Laokoon in Stuttgart auch schaffen?
Das müssen wir abwarten. Es könnte eine beispielhafte Darstellung werden. Aber dazu braucht es auf der Seite der Verantwortlichen solche Fähigkeiten wie Selbstkritik und Humor und die Erkenntnis, welche Fehler man machen kann, wenn man Verantwortung trägt. Ich hoffe, die Plastik wird in Stuttgart aufgestellt. Aber seien Sie mir nicht böse: Meine Skepsis, die Fähigkeit der Verantwortlichen zur Selbstkritik betreffend, ist groß. „
Auf dieser Webseite ist das Interview hier dokumentiert.
- Hier geht es zur Video-Dokumentation der 514. Montagsdemonstration gegen Stuttgart21 mit Filmbeiträgen über Peter Lenk und seine Arbeit am schwäbischen Laokoon, mit einem Gespräch mit Edzard Reuter über S21 und mit einem Beitrag des Kabarettisten Christoph Sieber. 37 sehr spannende Minuten!
- Albrecht Müller in den Nachdenkseiten vom 21.4.20: An Stuttgart 21 wird weitergebaut. Peter Lenks Mahnung zur Vernunft ist nahezu fertig .
Peter Lenk berichtet zum Stand der Dinge:
„15 Vollplastiken sowie ca. 120 Relief-Figuren sind fertig modelliert und abgeformt. Der Laokoon ist fertig, die anderen 92 Formen müssen noch lameniert, ausgegossen und montiert werden. 86 000.- sind an Spenden eingegangen. Es fehlen noch 26 000.- Statische Auflagen machten es etwas teurer. 2600 Stunden ohne Honorar habe ich nun hinter mir, aber Anderen geht es schlechter.“ Siehe hier
- „Kontext“-Artikel vom 18.12.2019: „Und da man im Rathaus davon ausgeht, dass der grüne Landesvater ein Wörtchen mitreden will, dürfte einem würdigen Platz für den schwäbischen Laokoon eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Er sei jetzt auch zuversichtlich, dass es klappt, meldet Lenk vom Bodensee. “ Link
- „Kontext“-Artikel vom 11.9.19 zur Diskussion über das geplante Denkmal in Stuttgart und den Stand der Kampagne:siehe hier Link
- Außerdem ein kurzer Film des swr mit einem Interview mit Peter Lenk (siehe unten), ein Bericht zum Zwischenstand der Lenk-Kampagne (siehe hier) und ein Beitrag im „Südkurier“ zum Stand des Werkes (siehe hier).
- Ein ausführlicher Artikel der „Stuttgarter Zeitung“ vom 15.4. zum geplanten S 21-Denkmal findet sich einschließlich einer Bilderstrecke hier: Link
- „Akzent“-Interview mit Peter Lenk vom 1.7.2019
- „Kontext“-Artikel vom 15.5.19 zur Diskussion über den Standort der Lenk-Skulptur in Stuttgart: siehe hier Link
- Porträt der „Süddeutschen Zeitung“ über Peter Lenk: siehe hier Link
- Artikel im Südkurier vom 17.1.2019
„Peter Lenks neueste Skulptur: Wer da wohl drunter steckt?
Bildhauer Peter Lenk hat mit seinen satirischen Kunstwerken in der Region schon so manches Mal für Wirbel gesorgt. Nun knöpft sich der Bodmaner Stuttgart 21 vor. Der Irrfahrt des Bahnprojekts setzt er ein unvergleichliches Denkmal.„

Erste Impressionen:
Bildrechte:
© Broziat Transporte GmbH
Fotograf: Fritz Hengefeld


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P. Lenk
Aufforderung „Lenk muss weg“
Autorin in der „Schwäbischen Zeitung“ fordert dazu auf, Peter Lenks neue Skulptur aus Stuttgart zu verbannen
von Winfried Wolf, 14.11.20
In der Schwäbischen Zeitung vom 14. November 2020 (Link siehe unten) findet sich ein Artikel der Autorin Adrienne Braun, der – einigermaßen aufgeblasen – als „Essay“ bezeichnet wird. Die Autorin, die auch für die Stuttgarter Zeitung schreibt, setzt sich darin scheinbar wissenschaftlich mit dem Kunstbegriff auseinander. Ausgesprochen plump und bösartig wird Peter Lenks Skulptur „Schwäbischer Laokoon“, die seit dem 26. Oktober in Stuttgart vor dem Stadtpalais steht, kritisiert, um am Ende kaum verhüllt zu sagen: Das kann (und soll) weg!
Dabei baut die Autorin in ihren Beitrag zwei Unwahrheiten, eine fragwürdige Kunst-Definition und ein nochmals fragwürdigeres Politikverständnis ein.
Unwahrheit 1: Die Autorin behauptet: „Seinen „Schwäbischen Laokoon“ würde Lenk gern der Stadt Stuttgart verkaufen.“ Das ist frei erfunden. Dieselbe Autorin hatte eine Woche zuvor bereits in der Stuttgarter Zeitung die Unwahrheit verbreitet, Lenk verlange für die Skulptur von der Stadt Stuttgart 500.000 Euro. Die Zeitung musste das dann dementieren. Siehe: LINK.
Tatsächlich wollen Peter Lenk und wir von der Kampagne lenk-in-stuttgart.de erreichen, dass die Skulptur in Stuttgart auch nach der aktuellen Ausstellung, die bis Ende März 2021 terminiert ist, bleibt und dass dafür ein guter Platz gefunden wird (bzw. dass die Skulptur dort bleibt, wo sie aktuell steht. Es gab seitens Peter Lenk nie einen Vorstoß, das Kunstwerk „verkaufen“ zu wollen.
Unwahrheit 2: Die Autorin schreibt: „Fans von Peter Lenk haben bereits die Spendentrommel gerührt in der Hoffnung, dass die S-21-Skulptur bleiben kann.“ Tatsache ist, dass wir seit Januar 2019 140.000 Euro gesammelt haben, um die bisherigen Kosten für Material und Fremdarbeit, die bei der Arbeit von Peter Lenk für diese Skulptur anfielen, zu ersetzen. Der Zweck dieser Sammlung ist also nicht, dass die Skulptur dort bleiben kann. Der Zweck ist die Erstattung bereits verausgabter Gelder.
Fragwürdige Kunstdefinition: Die Autorin stellt mit Blick auf Lenks neue Skulptur die Frage: „Aber ist das überhaupt Kunst?“ Ihre Definition von Kunst lautet wie folgt: „Die Karikatur ist eine journalistische Form, die auf aktuelle Ereignisse reagiert und dabei tendenziös sein darf […] Das ist genau der Unterschied zu Bildender Kunst […] Kunst spießt eben nicht das Aktuelle und Konkrete auf, sondern versucht, einen Schritt zurückzutreten, um größere Zusammenhänge sichtbar zu machen.“ Danach ist Picassos Werk „Guernica“, das sich gegen den damals aktuellen Vorgang der Bombardierung der baskischen Stadt durch die Kampfflugzeuge der NS-Legion Condor richtet, keine Kunst. Danach sind die „desastres de la guerra“ von Francisco de Goya auch keine Kunst. Diese richteten sich gegen die konkreten Gräueltaten der napoleonischen Armee in Spanien. Wobei bereits die Unterscheidung zwischen „Bildender (?!!) Kunst“ und „Karikatur“ fragwürdig ist. Die Arbeiten eines John Heartfield (man denke an die Darstellung des Hitler-Grußes, bei der die aufgehaltene Hand Hitlers das Geld der Industriellen und Bankiers, die Hitler an die Macht brachten, entgegennimmt) sind natürlich ebenfalls Kunst, obgleich sie zugleich eine (künstlerische) Karikatur sind.
Im Übrigen schreibt die Autorin selbst: „Der Begriff [Kunst; W.W.] wird ohnehin inflationär genutzt.“ Sie muss auch eingestehen: „Museen würden sich wünschen, dass ihr Publikum so interessiert bei der Kunstbetrachtung wäre, wie die Menschen es vor der Stuttgarter Skulptur [von Peter Lenk; W.W.) sind.“ Und dann gesteht sie sogar noch ein: „Der Mann [Peter Lenk; W.W.] versteht sein Handwerk.“
Seltsames Politikverständnis: Die Autorin schreibt: „Statt zu schlichten oder zu einer differenzierten Analyse zu motivieren, zeigt Peter Lenk die Verantwortlichen als Witzfiguren. Damit bestätigt er das schlechte Image, das Mächtige in der Bevölkerung oft haben. Vorurteile werden also nicht kritisch hinterfragt, sondern sogar bestätigt.“ Ist die entscheidende Frage hier nicht die, welche konkrete Politik Peter Lenks Skulptur und Kunst zum Thema hat? Es geht um eine S21-Politik, bei der zehn und mehr Milliarden Euro an Steuergelder dafür ausgeben werden, um einen bestehenden und funktionierenden Bahnhof in den Untergrund zu verlegen und dabei die Kapazität um gut 30 Prozent zu reduzieren. Es geht darum, dass am 30. September 2010 – dargestellt auf einem großen, dem Stadtpalais zugewandten Relief – auf Befehl des damaligen Ministerpräsidenten und des damaligen Polizeipräsidenten eine friedliche Demonstration mit exzessivem Einsatz von Pfefferspray und Wasserwerfern angegriffen wurde, sodass es am Ende mehrere dutzend Schwerverletzte und zumindest einen Erblindeten gab. Wenn es nach der Autorin geht, darf derlei in Kunst nicht aufgegriffen werden, weil damit „Vorurteile bestätigt“ werden. Tatsächlich werden damit Ursache und Wirkung verwechselt. Es sind doch die dargestellten Politiker, die Vorurteile in der Bevölkerung über „die Politik“ betätigen bzw. die diese Vorurteile erst entstehen lassen und die erst zu diesem „schlechten Image“ der Politik geführt haben.
Am Ende schreibt Arienne Braun das, was offensichtlich für sie Herzensangelegenheit und für die Zeitung selbst die Hauptsache ist: „Die Stadt Stuttgart sollte sich also sehr genau überlegen, ob sie eine solche gebaute Karikatur tatsächlich dauerhaft an einem so prominenten Platz zeigen will.“
Tatsache ist: Die Skulptur „Schwäbischer Laokoon“ zeigt genau die Wirkung, die Peter Lenk und wir von ihr erwartet hatten. Sie stößt Tag für Tag auf ein enormes Publikumsinteresse. In den Worten von Frau Braun selbst: „Wann immer man vorbeischaut, finden sich in Stuttgart Menschentrauben vor der neuen Skulptur von Peter Lenk.“ Die Behauptung, das sei „nicht Kunst“ und die Forderung, dass Lenks Skulptur nicht dauerhaft in Stuttgart einen Platz finden soll, unterstreicht schlicht das Hauptziel dieses skandalösen Beitrag: Eine Kunst, die von der Bevölkerung angenommen wird und die konkrete zu kritisierende Vorgänge im Stadtgeschehen aufgreift, ist nicht gewollt.
Diese Haltung, wonach Kunst vor allem den Herrschenden schmeicheln soll und wonach für kritische Kunst gilt „Das kann dann weg“ hat in unserem Land eine üble Tradition.
Der Artikel in der „Schwäbischen Zeitung“ findet sich hier:
Anmerkungen zu einem Bericht der „Stuttgarter Zeitung“ vom 3.11.20
Am 3. November 2020 berichtete die „Stuttgarter Zeitung“ über die Lenk-Skulptur „Schwäbischer Laokoon“. Und so bösartig, wie die Überschrift („Soll das Kunst?“) lautete, so bösartig und verlogen war dann auch ein entscheidender Inhalt des Artikels. Es hieß dort, Lenk wolle eine halbe Million Euro dafür haben, dass die Skulptur in
Stuttgart verbleiben würde.
Das war und ist die Unwahrheit.
Die „Stuttgarter Zeitung“ musste dies eingestehen – und druckte von sich aus (nach einer entsprechenden Intervention des Bildhauers aus Bodman) eine faktische Gegendarstellung.
Wir dokumentieren den Vorgang:
1. Der Artikel in der genannten Zeitung:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.peter-lenks-skulptur-zu-stuttgart-21-soll-das-kunst-sein.7fa96752-1437-4b98-a5b0-9cbf77ac0a70.html
2. Die Gegendarstellung dieser Zeitung selbst.
https://lenk-in-stuttgart.de/wp-content/uploads/2020/11/Gegendarstellung-in-der-SZ-5.11.jpg
3. Eine Berichterstattung zu dem Vorgang im „Südkurier“, einer Zeitung, die in einem gewissen Abstand zu dem Intrigenstadel in der Landeshauptstadt sich eine nicht tendenziöse Berichterstattung leisten kann.
https://lenk-in-stuttgart.de/wp-content/uploads/2020/11/Südkurier2647-scaled.jpg
https://lenk-in-stuttgart.de/wp-content/uploads/2020/11/Südkurier1646-scaled.jpg
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https://lenk-in-stuttgart.de/wp-content/uploads/2020/11/Südkurier-vom-5.11.20.jpg
„S21 – Das Denkmal. Die Chronik einer grotesken Entgleisung“
Zum Thema Stuttgart 21 wurden gut ein Dutzend Sachbücher und mehrere Romane verfasst und mindestens ein Theaterstück aufgeführt. Da ist es an der Zeit, dass das größte Bauprojekt in der jüngeren Geschichte der Stadt Stuttgart und die leidenschaftliche Auseinandersetzung um dieses Vorhaben mit einer Skulptur im öffentlichen Raum ihren Ausdruck finden. Der Bau des S21-Tiefbahnhofs mit rund 50 Kilometer langen unterirdischen Tunnelbauten hat – wie kein anderes Thema – die Bevölkerung und die Medien bewegt und die baden-württembergische Landeshauptstadt – wenn auch in höchst widersprüchlicher Weise – in die bundesweiten Schlagzeilen katapultiert.
Im Herbst 2019 jährt sich zum zehnten Mal der Beginn eines breiten Engagements der Zivilgesellschaft gegen das Bauvorhaben, das im März 2011 dazu führte, dass in Baden-Württemberg eine 58-jährige Periode mit CDU-Ministerpräsidenten beendet wurde. Dieses Engagement hält bis heute an – mit einem im neunten Jahr dauerhaft besetzten Mahnwachenzelt und mit Demonstrationen an jedem Montag seit knapp zehn Jahren.
Für dieses Vorhaben konnte der in Bodman am Bodensee lebenden Bildhauer Peter Lenk gewonnen werden. Die Lenkschen Arbeiten sind inzwischen bundesweit in mehr als 25 Städten zu sehen – überwiegend übrigens in Baden-Württemberg und immer begleitet von großem öffentlichen Interesse mit meist ausgesprochen positiven Auswirkungen auf den Tourismus. Seine bekannteste Arbeit, die „Imperia“1, die in der Hafeneinfahrt zur Bodensee-Stadt Konstanz Jahr für Jahr Hunderttausende Touristen begrüßt und begeistert, wird von der „Berliner Zeitung“ weit oben im Ranking „Berühmte Statuen in aller Welt“ aufgeführt.
Lenk wird in der „Stuttgarter Zeitung“ als „bukolischer, burlesker, zutiefst gegenständlicher Figurenschaffer“ und im „Spiegel“ als „Bildhauer mit ausgeprägtem Sinn für das Groteske im Alltag“ beschrieben2. Die des Öfteren vorgetragene Beschuldigung, er sei ein Provokateur, kommentiert Lenk mit: „Ich provoziere nicht, ich spiegle die Provokation.“3 Wobei die Reaktionen auf diese Spiegelungen höchst unterschiedliche sind. Eine eher banale bestand darin, dass Martin Walser bekennt, er habe wegen des Lenk-Denkmals in seinem Wohnort Überlingen, das ihn als Eiskunstläufer zu Pferde auf den zugefrorenen Seen deutscher Geschichte darstellt, extra den Friseur gewechselt, „damit ich da nicht mehr vorbeikommen muss.“4
Einige aus der Runde derjenigen, die diesen Aufruf unterzeichnen, konnten sich bei unterschiedlichen Gelegenheiten vor Ort in Lenks Atelier davon überzeugen, dass das in Entstehung begriffene Lenksche Werk zu Stuttgart 21 ebenso eindrucksvoll wie – der Bedeutung des Themas angemessen und dem Wirken des Künstlers gemäß – bunt, prall und vielschichtig zu werden verspricht. Es handelt sich um eine acht Meter hohe Skulptur mit einer Grundfläche 270 auf 270 Zentimeter auf schwerer Sockelkonstruktion aus Stahl, die ohne Fundament auf jedem ebenen Platz oder gewachsenen Boden aufgestellt werden kann. Die Figuren sind aus Epoxidharz gebundenem Kalkstein mit Edelstahlarmierung. Lenk gibt mit den folgenden Worten erste Einblicke in sein Schaffen: „S21 – Das Denkmal. Die Chronik einer grotesken Entgleisung. Ein irrer Tunneltrip durch Gipskeuper und Mineralbäder. Ungebremst durch Wasserwerfer, vorbei an Parkschützern, Kommunikationsexperten und verdächtigem Juchtenkäferkot. Mitten hinein in die griechische Mythologie und hoch hinaus ins Wolkenkuckucksheim, dem Ort der Wünsche und der in Beton gegossenen Sehnsüchte.“
Die Zivilgesellschaft hat, auch bundesweit, immer wieder den Ausstieg aus Stuttgart 21 gefordert (zuletzt im Herbst 2018 mit dem Appell an den Bundestag „Stoppen Sie Stuttgart 21 jetzt!“). Die große, freistehende Plastik könnte sich – ähnlich der „Imperia“ in Konstanz – zu einem eindrucksvollen Kristallisationspunkt des öffentlichen Interesses und des Tourismus in der Landeshauptstadt entwickeln.
Wir sind überzeugt, dass das Werk von Peter Lenk auf ein großes, positives Echo stoßen und für dieses in Stuttgart am Ende ein angemessener Standort im öffentlichen Raum gefunden wird. Eine Probeaufstellung auf dem Schlossplatz oder vor dem Bahnhof wäre wünschenswert, ist jedoch für das Projekt nicht entscheidend.
Hiermit starten wir eine umfassende Kampagne zur Finanzierung des Projekts. Zu diesem Zweck wurde die Website www.lenk-in-stuttgart.de Siehe den Appell „Stoppen Sie Stuttgart 21 jetzt“, den 16 Erstunterzeichner (darunter Peter Lenk selbst) und 2600 Personen Ende September 2018 an den Deutschen Bundestag richteten und der am 29. September 2018 auf der kompletten Seite 5 der Samstagsausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) (29.9.2018) abgedruckt war. www.stuttgart21-ausstieg-jetzt.de[/footnote] eingerichtet, die über Peter Lenk, das Projekt „S21 – Das Denkmal“ und über Ereignisse in diesem Zusammenhang berichten und eine Spendensammlung durchführen wird. Das mit dieser Kampagne gesetzte Spendenziel sind 100.000 Euro (die gesamten Kosten liegen deutlich höher). Die Namen der Spenderinnen und Spender werden (in den Fällen, wo dies gewünscht wird) auf einer Tafel am Sockel der Skulptur genannt. Peter Lenk versichert, die Plastik werde „in jedem Fall fertigerstellt und aufgestellt – wo auch immer.“